Genussland Südtirol – Eine kulinarische Symbiose

In Südtirol erlebt man eine besondere kulinarische Symbiose: Knödel und Spaghetti – bodenständige alpine Bergküche mit mediterraner Raffinesse. Ob Marende oder leichtes Antipasto, Bauernschmaus oder Sterne-Menü, die Vielfalt ist überraschend, die Qualität der Zutaten herausragend und die Kunstfertigkeit vor allem auch junger Köche überzeugend. Genuss-Urlaubern bietet Südtirol von der Hütten-Marende über die traditionelle Küche der Buschen- und Hofschänken bis zur Gourmet-Küche eine breite kulinarische Palette auf höchstem Niveau.

Traditionelle Genüsse mit bäuerlichem Charme in Südtirol

Deftige Delikatessen erwarten den Gast in den Buschen- und Hofschänken Südtirols. Hier bringen die Bauern hausgemachte Säfte, schmackhafte Südtiroler Gerichte, heimisches Obst und Eigenbauweine auf den Tisch. Den Unterschied zwischen Buschen- und Hofschank macht der Wein. Beim Buschenschank ist er hausgemacht. Beim Hofschank servieren die Bauersleute ausgewählte Weine aus der Region.

Eine der edelsten Hofschänken, der Pretzhof, liegt hoch oben über dem Pfitschertal bei Sterzing. Was Hof und Jahreszeit hergeben, verwandeln die Wirtsleute in wunderbar rustikale Speisen. Dies war selbst dem Gourmetführer Gault Millau 13 Punkte und damit eine Haube wert. Der Niedermoarhof im Vinschgau Südtirol ist schon wegen seines Ausblicks einen Besuch wert. Von der Sonnenterrasse bietet sich den Gästen ein unvergleichlicher Blick ins Ober- und Untervinschgau sowie ins Martelltal. Die Speisekarte liest sich üppig. Für Wanderer genau das Richtige. In Meran und Umgebung von Südtirol findet man mit der Hofschänke Zmailer-Hof am Schennerberg ein ideales Ausflugsziel. Teile des Gebäudes, wie die Küche oder die wunderbaren Fresken am Hauseingang, stehen unter Denkmalschutz. Als Geheimtipp gilt in Genießerkreisen auch der Oberlegar-Hof bei Terlan. In der Buschenschänke der Winzerfamilie Schwarz ist das Essen hervorragend. Das i-Tüpfelchen aber sind die Weine. Die Spezialität des Hofes ist der Sauvignon. Sehr empfehlenswert sind auch die autochthonen Sorten Lagrein und Vernatsch. Eines der ältesten Anwesen und schon deshalb sehenswert ist der zu Bozen gehörende Föhrnern-Hof. Hier taucht man in 870 Jahre Geschichte ein, der Hof wurde bereits 1135 urkundlich erwähnt. Die Winzerfamilie bringt Boden-ständiges auf den Tisch und einen Müller Thurgau 2003, der besonders harmonisch schmeckt.

Das Eisacktal ist bekannt für seine Vielzahl an Buschenschänken. Der Strasserhof oberhalb von Neustift hat beispielsweise eine ganze Reihe guter Weine zu bieten: einen fruchtigen Müller Thurgau, Kerner oder einen sehr aromatischen Gewürztraminer. Etwas ganz Besonderes ist der Tschurtschenthaler-Hof in Sexten in der Ferienregion Hochpustertal. Er liegt auf 1.660 Metern Höhe. Über Generationen haben die Bauersleute dieses uralten Erbhofes Haushalts- und Landwirtschaftsgeräte gesammelt. Wer in der Hofschänke einkehrt, kann also nicht nur die schmackhafte Südtiroler Bauernküche genießen, sondern auch in 500 Jahre bäuerliches Leben eintauchen. Wer nach dem Wandern oder Skifahren in die Gostner-Schwaige auf der Seiser Alm einkehrt, ist dem Gourmet-Himmel nah. Was Hüttenwirt Franz Mulser in seiner nur drei Quadratmeter großen Küche auf die Teller zaubert, hinterlässt bleibenden Eindruck. Schon die Brotzeit mit Schinken, Speck und Käse vom elterlichen Bauernhof hat es in sich. Und erst die warmen Gerichte: Bei Kalbswangerl mit Röstkartoffeln oder Graukasknödeln in Pilzesauce geraten selbst verwöhnte Esser ins Schwärmen. Gelernt hat Franz Mulser seine Kochkunst bei Hans Haas, Chef des Münchner Sterne-Gourmettempels Tantris.

Gourmet-Verführung auf Südtiroler Art

Als bestes Restaurants Südtirols gilt laut Gault Millau und Guide Michelin das St. Hubertus in St. Kassian. Von beiden Gastronomieführern erhielt das Restaurant die höchste Bewertung: zwei Sterne und drei Hauben (17 von 20 Punkten). Mit 16 Gault Millau-Punkten teilen sich gleich fünf Restaurants den zweiten Platz: das Castel in Dorf Tirol bei Meran, das Zur Rose in St. Michael/Eppan, das Kuppelrain in Kastelbell, das Kleine Flamme in Sterzing, die Anna-Stuben in St. Ulrich und das Kirchsteiger in Völlan/Lana.