Die Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern rund um den Großglockner (3.798 m) ist das größte alpine Schutzgebiet Mitteleuropas. In seinen weiten, ursprünglichen Landschaften erlebt man noch, dass der Mensch Teil und nicht der Beherrscher der Natur ist. Hier entdeckt man die Kraft und Freiheit, die Sinnlichkeit, „Langsamkeit“ und Ruhe einzigartiger und unverbauter Naturräume, ihrer Flora und Fauna. Zwischen dem Gerlospass im Westen und dem Tauernpass im Osten erstreckt sich der Salzburger Anteil des Nationalparks Hohe Tauern. Von der Salzach südwärts bis zu den Hohen Tauern liegt die Kernzone des Schutzgebietes. Im Salzachtal reihen sich die Orte von Wald-Königsleiten, Neukirchen, Bramberg, Hollersbach, Mittersill, Stuhlfelden, Uttendorf-Weißensee, Niedernsill, Piesendorf bis Bruck und Taxenbach wie eine Perlenschnur aneinander. Aber auch zahrleiche Orte in den Tauerntälern zählen zur Ferienregion, wie etwa Krimml, Kaprun, Fusch, Bad Gastein, Hüttschlag und Muhr im Lungau.
Bäuerliche Strukturen, Brauchtum und Naturverbundenheit werden in allen zwanzig Orten der Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern aus Überzeugung gepflegt. In kleinen, familiengeführten Hütten und Gasthöfen mit dem Zertifikat Gastwirt Nationalpark Hohe Tauern ist noch die typische Gastfreundschaft „Innergebirg“ zu finden. Auch die Nationalparkwirte versprechen individuellen Urlaubsgenuss und geben ein gutes Stück gewachsener Tradition an ihre Gäste weiter. Die hohe Dichte an Biobauern und die Kultur- und Naturlandschaft der ersten europäischen Bio-Musterregion sorgen dafür, dass Leckerbissen und typische Schmankerl aus der Region auf den Tisch kommen.
Wasser und Stein-Welten zum Begreifen und Bewundern in den Hohe Tauern
Die Landschaften rund um die Hohen Tauern mit ihren bizarren Felsen wurden durch die Alpenauffaltung geschaffen, in den Jahrtausenden aber auch durch das Wasser geprägt und geformt. Eiszeiten bedeckten noch vor 20.000 Jahren die Alpen mit bis zu 2 km dicken Eispanzern. Wasser, Gletscher, Wind und Wetter bestimmen den ständigen Auf-, Um- und Abbau der Natur. In die Welt der Gletscher entführt etwa die hochalpine „Weißsee Gletscherwelt“ bei Uttendorf mit dem Enzingerboden und dem Berghotel Rudolfshütte am Weißsee.
Die Krimmler Wasserfälle sind mit einer Höhe von 380 m der größte Katarakt Europas und ein beeindruckendes Schauspiel. An ihrem Fuß ist die Wasser-WunderWelt ein wasserfestes Ziel für die ganze Familie. Oberhalb der Wasserfälle eröffnet das Krimmler Achental eines der schönsten Hochtäler im Nationalpark. Die Rauriser Ache bietet in der „Kitzlochklamm“ ein nicht minder berauschendes Naturschauspiel: zwischen zerklüfteten, hoch aufragenden Felswänden hat sich das Wasser seinen Weg in Richtung Salzachtal gebahnt.
Die Hohen Tauern beherbergten einst aber auch wertvolle Mineralien. Tauerngold aus Rauris und dem Gasteinertal, Smaragde aus dem Habachtal – verschafften Salzburg schon vor Jahrhunderten Ruhm und Reichtum. Über 1000 Jahre lang wurde in Kolm-Saigurn am Fuße des Hohen Sonnblicks nach Tauerngold geschürft. Heute noch kann man im Raurisertal im Sommer Gold waschen. Ein Zeuge des Kupferbergbaus in den Hohen Tauern ist das Schaubergwerk Hochfeld im Untersulzbachtal, das im Jahr 1525 erstmals schriftlich erwähnt wurde. Besonders eindrucksvolle Exemplare – Smaragde, Epiodote, Bergkristalle – aus alten Goldgräberzeiten entdeckt man im Museum Bramberg, der größten Mineralienausstellung des Salzburger Landes. Auch in den Montanmuseen Böckstein und Wald sowie bei den Mineralienbörsen in Mittersill und Bramberg sind glitzernde Impressionen zu gewinnen.
Hohe Tauern – 50.000 begeisterte Besucher in 5 Monaten
Die alpine Erlebniswelt und weitere 266 Dreitausender, über 342 Gletscher und einen der mächtigsten Wasserfälle der Welt kann man seit dem Sommer 2007 unter Dach bewundern. Die neuen Nationalpark Welten, das größte und modernste Nationalparkzentrum Europas in Mittersill, haben sich in kürzester Zeit zum Renner bei Familien und Naturentdeckern entwickelt. Acht „Naturräume“ kann man hier durchwandern und dabei die außergewöhnliche Vielfalt des größten Schutzgebietes der Alpen (über 1.800 km2) kennen und verstehen lernen.
Präsentiert wird neben einer Ausstellung über Tiere, Pflanzen und Gesteine viel Neues und Außergewöhnliches. Acht Erlebnisstationen mit begehbarem Murmeltierbau, Gletscherhöhle, 3D-Tauernkino, Videoflug über die Tauerntäler und 270°-Projektion samt Surround-Sound versetzen den Betrachter mitten hinein in das Leben des Nationalparks. Die Gebirgsbildung im Zeitraffer und das Pasterzen-Zeitrad machen den abstrakten Begriff der Evolution erleb- und begreifbar. Täglich zwischen 9.00 und 18.00 Uhr kann man die Nationalpark Welten besuchen, zum „Schlucken und Verdauen“ des Gesehenen treffen sich Naturliebhaber, Hobby-Forscher und Familien anschließend im Restaurant und genießen typische, regionale Spezialitäten aus der Nationalpark-Region.
In sieben Tagen um den Großglockner
Von Hütte zu Hütte bis zum „König Großglockner“ (3.798 m): Dieses ehrgeizige Ziel haben geübte Alpin-Wanderer vor Augen, wenn sie sich in Begleitung eines geprüften Bergführers und Nationalpark-Kenners von Bruck an der Großglocknerstraße zu einem Gipfelerlebnis der Superlative aufmachen. Bei der klassischen Glocknerrunde durchwandert man rund 115 km und die drei Bundesländer Salzburg, Tirol und Kärnten. Von Bruck geht es nach Kals am Großglockner (Osttirol) und über Heiligenblut (Kärnten) wieder zurück nach Bruck. Die Tour verläuft weitgehend im hochalpinen Gelände und ist empfehlenswert für Bergwanderer mit Alpinerfahrung, jedoch gletscher- und seilfrei. Täglich drei bis acht Stunden wandern ist das Tagesziel, Höhenunterschiede von 900 bis 1.600 m gilt es zu bewältigen, Kondition und Trittsicherheit sind gefragt. Übernachtet, gerastet und aufgetankt wird in Schutzhütten.
Was man unterwegs erlebt, ist kaum mit anderen Bergerlebnissen vergleichbar: Der höchste Berg Österreichs erstrahlt aus allen Blickwinkeln und zu allen Tageszeiten zwischen Morgendämmerung und Abendrot in berauschender Schönheit. Wem die 7-Tage-Glocknerrunde zu „steil“ wird, der kann sie nach jeder Tagesetappe beenden: Dazu steigt man einfach in einer der Nationalparkgemeinden Kaprun, Uttendorf, Kals am Großglockner, Heiligenblut oder Fusch an der Großglocknerstraße ab und übernachtet dort in gemütlichen Gasthöfen oder Pensionen.
Alte Wege neu entdecken
Auf Wegen gehen, die es schon seit Jahrtausenden gibt, bringt Körper, Geist und Seele in Bewegung. Die alten Pilgerrouten, Säumerpfade, Knappensteige, Almwege, Pässe und Alpenübergänge sind reich an Spuren der Vergangenheit. Hier eine Kapelle, dort ein Viehunterstand, ein alter Stollen, ein Wegkreuz, eine Schutzhütte oder mystische Ritzzeichen an Felsen. Eine Wanderung auf solchen Pfaden ist eine Reise in die Geschichte der Menschen und damit auch eine Reise in sich selbst. Krimmler Tauern, Felbertauern, Kalser Tauern, Pfandlscharte und Hochtor sind die „gängigsten“ Wege über die Alpen. Viele andere uralte Routen kennen nur Eingeweihte. In Begleitung erfahrener Bergführer und Nationalpark-Ranger kann man sie bei einem Nationalpark-Urlaub auf Schritt und Tritt entdecken.
Die Wanderungen mit Saumpferden – etwa am Felbertauern oder im hinteren Seidlwinkltal – zählen zu den besonders eindrucksvollen Erlebnissen. Wer beim Wandern gerne Wildtiere beobachtet, kann in Begleitung eines Nationalpark-Rangers Hirsche, Gämsen und Murmeltiere aufspüren. Der Faszination der Greifvögel kommt man im Rauriser Krumltal auf die Spur. Von Juni bis September haben interessierte Wanderer jeden Mittwoch die Möglichkeit mit Zoologin Nina Roth-Callies eine spannende Wanderung durch das Tal der Geier zu unternehmen. Im Sommer 2008 wird in Rauris-Wörth ein neues Nationalpark-Infohaus zum Thema Geier und Adler eröffnet. Das Großarltal eignet sich ganz besonders zum Almwandern. Rund 40 Almhütten gibt es im gesamten Tal, die zum Teil direkt am „Salzburger Almenweg“ liegen. Rosige Zeiten brechen zu den „Almrosenwochen“ (14.06.-13.07.08) an, wenn die Matten im Großarltal purpurrot blühen.