König Marillus und Prinzessin Aprikosia – Wachau

In der Wachau regiert die Marille, die ebenso typisch für diese alte Kulturlandschaft an der Donau ist wie der Wein. Schon im Frühling steht hier alles im Zeichen der Aprikose, wie die süßen Früchte mit ihrer typisch orangegelben Farbe auch genannt werden. Der Startschuss fällt mit dem Beginn der Marillenblüte, die je nach Wetterlage Ende März bis Mitte April einsetzt. Rund 150.000 Marillenbäume sorgen für ein duftiges, rosa-weißes Blütenmeer und einen herrlichen, zarten Duft. Am besten erleben lässt sich das bei einer Radtour oder einer Schiffsreise durch die Wachau.

Farbenfrohe Erntezeit in der Wachau

Einen zweiten Höhepunkt in Sachen Marille gibt es im Juli zur Erntezeit. Überall entlang der Hauptstraße sind dann farbenfrohe Stände aufgebaut, an denen man pflückfrische Früchte kaufen kann. Ende Juli findet der traditionelle Spitzer Marillenkirtag statt. Bei diesem Fest wird dem Wachauer Traditionsobst seit mehr als 50 Jahren gehuldigt. Auf dem Speiseplan stehen Marillenknödel, Marillenbowle und Marillenbrand. Zu den Höhepunkten des Programms zählt der traditionelle Festzug von König Marillus und Prinzessin Aprikosia, der durch den Ort führt und mit der Verleihung der Goldenen Marille endet. Mit Volkstänzen und Liedern klingt die zweitägige Feier aus. Ebenfalls Ende Juli feiert Krems unter dem Motto „Alles Marille“.

Kulinarisch kann man die Aprikose in der Wachau das ganze Jahr über erleben, zum Beispiel als Kompott, Marmelade, Chutney oder Edelbrand. Hausgemachte Marillenschnäpse und -liköre werden in den meisten Wirtshäusern der Wachau angeboten. Sogar Naturkosmetik aus den orangegelben Früchten gibt es hier in vielen Shops zu kaufen. Sie hat sich, wie viele andere Aprikosenprodukte, zu einem beliebten Mitbringsel entwickelt.

Die Wachauer Marille

Bereits in römischer Zeit wurde im Donauraum Obstbau betrieben. Heute werden in der Wachau etwa 20 verschiedene Sorten angebaut. Seit 1996 ist die Aprikose unter dem Namen „Wachauer Marille“ EU-geschützt. Die Gründe für ihre Qualität sind der Boden und das besondere Klima, vor allem das Zusammentreffen verschiedener Klimate. Die damit verbundenen großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, speziell in der Reifephase, haben einen direkten Einfluss auf Geschmack, Aroma und Gehalt der Früchte.

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