Wandern am Gardasee – zwischen Natur, Geschichte und Kultur

Zwischen Gardasee, dem Ledrotal, Valle dei Laghi und dem Comano-Tal kann man aus insgesamt mehr als 1.000 Kilometern Strecke wählen, die den unterschiedlichen Anforderungen der Wanderer gerecht werden, von Familien mit Kindern bis hin zum erfahrensten Trekking-Profi. Der Schwierigkeitsgrad reicht von einfachen, gut markierten Routen mit stabilem Untergrund bis hin zu Wanderwegen, die geeignetes Schuhwerk und Wandererfahrung auf losem Untergrund erfordern. Auch anspruchsvolle Klettersteige, die eine spezielle Ausrüstung, technische Kenntnisse und Training voraussetzen, sind in Vielzahl zu finden.

Die Wanderwege der Region bieten eine faszinierende Themenvielfalt. Die Wege des Ersten Weltkriegs führen an Stützpunkten, Festungen und anderen Relikten aus der Kriegszeit entlang. Seit einiger Zeit arbeiten die lokalen Verbände an der Wiederherstellung und Wertschätzung der Artefakte in der Umgebung. Ein berühmter Weg ist der Sentiero della Pace, der die Orte des Ersten Weltkriegs vom Passo del Tonale bis zum Bergmassiv Marmolada verbindet und zum Teil auch durch die Gebiete Riva del Garda und Nago in Garda Trentino verläuft. Diese Pfade sind nicht nur wunderschön, sondern auch Training für Körper und Geist.

Für Familien und kleine Entdecker hält die Region besonders zauberhafte Wanderungen parat, denn die „Wege der kleinen Wanderer“ im Valle di Comano (ent-)führen Schritt für Schritt in eine magische Welt. Einfache und abwechslungsreiche Pfade, die mit der ganzen Familie erkundet werden können, wecken die Fantasie und richten sich an wissbegierige Kinder, die Lust haben, die Natur zu entdecken, zu beobachten und durch sie zu lernen. Der bekannter Kinderbuchautor Stefano Bordiglioni hat für jeden der sechs Wege eine Geschichte verfasst. Weniger mystisch, aber genauso lehrreich und reizvoll sind Touren durch die unzähligen Naturparks wie beispielsweise dem Adamello-Brenta. Vorbei an Wasserfällen und durch Schluchten lernen Besucher zwei wichtige Elemente des Naturparks kennen: das Wasser und die Pflanzen. Wer sich den donnernden Wasserfällen des Rio Bianco nähert und die spektakuläre Schlucht des Flusses überquert, versteht, warum Wasser Landschaften gestalten kann, dass es Lebenselixier der Erde ist und unverzichtbare Ressource für den Menschen. Das Val d’Algone liegt im südöstlichen Teil des Naturparks Adamello-Brenta und zeichnet sich durch seinen außerordentlich reichen Baum- und Tierbestand aus. Touren rund um das Wasser gibt es auch in den anderen Gemeinden: Der Canyon del Limarò bei Comano und auch der Parco Termale laden zum Spazieren ein. Im Ledrotal können Gäste den Wasserfall Gorg d’Abiss mit einem geruhsamen, etwa halbstündigen Spaziergang erreichen, der in dem Dorf Tiarno di Sotto beginnt. Im Valle dei Laghi, lohnt sich ein Spaziergang durch die grünen Wiesen von Prada, entlang die hellgrünen-blauen Seen von Lamar. Wanderungen in Dörfer wie Rango, Balbido, Canale und Calvola oder Calavino versprechen kulturelle Abwechslung.

Wer für atemberaubende Ausblicke hoch hinaus möchte, dem hat die Region viele traumhafte Gipfel zu bieten. Der Monte Stivo, der Monte Altissimo und Punta Larici sind bei Wanderern aus aller Welt sehr beliebt. Weniger bekannt, aber mindestens so spektakulär sind die Ausblicke vom Monte Gazza im Valle dei Laghi, dem Monte Casale bei Comano, dem Monte Misone bei Tenno und von den Berggipfeln des Monte Corno sowie Cima Pari. Die beiden letztgenannten begeistern mit einem tollen Blick über den Ledrosee und die Gardaseeberge. Der Monte Cadria ist mit 2.254 Metern der höchste Berg der Gardaseeberge. Der Aufstieg von den Wäldern des Conceitals zur Spitze des Monte Cadria gilt als einer der anspruchsvollsten im Ledrotal. Unter abenteuerlustigen Wanderern ebenfalls beliebt ist der Berg Tremalzo, über den der gleichnamige Pass führt, eine im Ersten Weltkrieg angelegte Bergstraße und heute ein Hot Spot für Mountainbiker.

Auf den kleineren Anhöhen Monte Corno, Monte Brione und Monte Baone, direkt am Nordende des Gardasees, wandert man zwischen Olivenbäumen und zahlreichen kulturhistorischen Spuren hinauf zu Aussichtspunkten, die den Blick freigeben auf den von Bergen gesäumten Gardasee. Der Monte Corno nördlich der Ortschaft Nago diente im Ersten Weltkrieg als Bollwerk zwischen Schützengräben, Wachposten und anderen Feldposten zur Verteidigung der Region zwischen Riva del Garda und Loppio. Auf der kleinen Anhöhe Brione zwischen Riva und dem Dörfchen Torbole finden sich heute gut sichtbare Überreste aus der Österreichisch-Ungarischen Monarchie vor 1918. Zugleich ist die Anhöhe ein wahres Naturschutzgebiet mit typisch mediterraner und besonders artenreicher Flora. Die Coste di Baone charakterisiert durch ihre felsigen Steilhänge und die mit Oliven bepflanzten Hänge das Becken des Garda Trentino und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf das gesamte Tal. Durch das außergewöhnliche Mikroklima in Arco wachsen auf den kalkhaltigen Felsplatten Agaven und Kaktusfeigen. An hellen Wintertagen kann man hier ein einzigartiges Panorama genießen, dank der mediterranen Pflanzen, die sich mit dem Schnee auf dem Monte Baldo und dem funkelnden Wasser des Gardasees vereinen.

Alle offiziellen Wege in Garda Trentino, von den Spaziergängen über die anspruchsvollsten Wanderungen bis hin zu den Etappen des Garda Trek, findet man auch online, begleitet von einem kostenlosen herunterladbaren GPS-Track und Datenblätter.

https://www.gardatrentino.it