Rosenheimer Land in Bayern – Wandern nach Lust und Laune

Wander-Highlight im Rosenheimer Land ist eine der unzähligen Routen auf dem Wendelstein – dem höchsten Berg in der Region.

Ausgangspunkt ist jeweils die Bergstation auf 1.730 Metern Höhe. Dort treffen Wendelstein-Zahnradbahn und -Seilbahn zusammen und die Berggaststätte bietet den hungrigen und durstigen Wanderern viele bayerische Schmankerl. Besonders interessant ist die Route zum Geopark. In luftiger Höhe von 1.838 Metern befindet man sich gleichzeitig auf dem Boden des Urzeitmeeres mit Spuren von Korallenriffen, Kalkalgen und Schwämmen. Was heute zu Stein erstarrt ist, war damals Teil eines gigantischen Korallenriffs. Der Geo-Park Wendelstein schildert auf 36 Schautafeln diese Entwicklung. Auf vier Pfaden lernt man die Gebirgsentstehung, das urzeitliche Leben auf der Erde und Interessantes über das Wachstum der Riffe kennen.

Bärenstrategie am Wanderweg

Sehr kurios ist der weltweit erste Bären-Strategie-Weg am Samerberg. Grundlage dieses Wanderwegs ist das Buch von Lothar Seiwert, der in seiner Fabel die „Bärenstrategie“ beschreibt, wie man mit richtigem Zeitmanagement ein glücklicheres und erfüllteres Leben hat. Die im Buch beschriebenen zehn Thesen werden auf dieser Wanderung mit Tafeln veranschaulicht.

Kunsthistorisch interessant sind die Routen rund um Brannenburg. Vor allem im 19. Jahrhundert war der Ort ein beliebter Treffpunkt namhafter Künstler wie Wilhelm Busch oder Max Liebermann, die hier am Fuße des Wendelsteins Inspiration und Muße zum Malen gefunden haben. Die Neue Künstlerkolonie mit Kunstschaffenden aus der Region hat als Hommage an die Maler von einst und als Forum für die eigenen Arbeiten einen Kulturspaziergang mit elf Stationen und vielen Anekdoten zusammengestellt. Atelierrundgänge, Kunstausstellungen, Vorträge und Dichterlesungen runden das Angebot ab.

Geschichtlicher Exkurs

Einen geschichtlichen Exkurs erlebt man in Nussdorf. Bereits im Mittelalter war der Mühlbach hier die Lebensader und viele Betriebe arbeiteten mit Wasserkraft. Heute wird damit Strom erzeugt. Entlang dieses Triebwerkskanals zeigen Tafeln die vielseitige Verwendung der Wasserkraft und die Entwicklung des Ortes am Alpenrand. Zwei mal pro Woche werden Führungen zum Thema geboten.

„Hoch her“ geht’s bei den Höhenwandertouren ab Oberaudorf in die umliegenden Berge. Auf leichten bis schweren Touren bis zu 1 700 Metern holt man sich hier den optimalen Frischluftkick. Auf die Spuren der Inn-Schifffahrt begibt man sich auf der so genannten Schiffleut-Wanderung in Neubeuren. Ein Handbuch dazu mit zwölf Standorten wurde von der 6. Schulklasse in Neubeuren ausgearbeitet.